CINÉ-CLUB FRANÇAIS
April - September 2007
Karlstorkino Heidelberg, Eintritt: 6,- € / 5,- € Erm./ 3,- € Mitgl. DFK
Kartenreservierung: 06221 – 97 89 18
Aufführung am Donnerstag jeweils um 19.30 Uhr, weitere Termine unter www.karlstorkino.de und Tagespresse
Alle Filme: französisches Original mit deutschen/engl. Untertiteln
Donnerstag, 12. April 2007
VERS LE SUD – IN DEN SÜDEN
Frankreich 2005, 105 Minuten, Regie: Laurent Cantet, mit Charlotte Rampling, Louise Portal u.a.
Haiti in den späten 70er Jahren, Sonne, Meer und Sex. Das verheißt für die drei Nordamerikanerinnen Ellen, Brenda und Sue ein abwechslungsreiches Intermezzo. Einsam und vernachlässigt von den Männern in ihrer Heimat, können sie auf Haiti für ein paar Wochen ihre sexuellen Sehnsüchte ohne Scham ausleben. Und zwar durch die Dienste einiger gutaussehender einheimischer, junger Männer, die den Frauen für ein paar Dollar wieder das Gefühl geben, schön und begehrenswert zu sein. Doch die Harmonie im Garten Eden beginnt zu bröckeln, als sich zwei Frauen in denselben Mann verlieben.
Die Themen dieses besonderen Films: Der schwelende Nord-Süd-Konflikt, Kolonialismus, Diktatur, Gewalt und Missbrauch. Das Drama IN DEN SÜDEN nimmt kein gutes Ende, aber nur das einzig mögliche. Auf dem Weg dorthin brilliert Cantet mit der sukzessiven Demaskierung einer pittoresken Traumwelt und hält die Spannung bis zur letzten Minute.
Weitere Termine im Anschluss an den 12.4. in Planung
Donnerstag, 10. Mai 2007
QUAND J’ETAIS CHANTEUR - CHANSON D’AMOUR
Frankreich 2006, 112 Minuten, Regie: Xavier Giannoli, mit Gérard Depardieu, Cécile de France, Mathieu Amalric u.a.
Der Sänger Alain (Gérard Depardieu) und die junge Maklerin Marion (Cécile de France) scheinen grundverschieden zu sein. Er geht ganz auf in seiner kleinen Welt der Musik und der nächtlichen Auftritte. Sie gibt sich als moderne Geschäftsfrau, hat ihren Platz in der Welt aber noch nicht gefunden. Als Alain sich in Marion verliebt, reagiert sie zunächst irritiert und weicht ihm aus, doch nach und nach bahnen ihm seine Aufrichtigkeit, sein Humor und seine Chansons einen Weg in das Herz der jungen Frau.
Ein humorvoller und berührender Film über eine ungewöhnliche Begegnung. Mit Blicken, Gesten und Liedern erzählt er von der tiefen Verbundenheit zwischen einem Sänger und einer jungen Frau, von der aufkeimenden Liebe zweier ungleicher Menschen, die weder lebbar noch in Worte zu fassen ist. Ein zärtliches und musikalisches Vergnügen, das die Welt des Chansons und der Tanzdielen lebendig werden lässt.
Weitere Termine im Anschluss an den 10.5. in Planung
Donnerstag, 14. Juni 2007
JE VOUS TROUVE TRÈS BEAU – SIE SIND EIN SCHÖNER MANN
Frankreich 2006, 97 Minuten, Regie: Isabelle Mergault, mit Michel Blanc, Medea Marinescu u.a.
Durch einen Kurzschluss an der defekten Melkmaschine hat der Bauer Aymé (Michel Blanc) seine Frau verloren. Aber nicht die Trauer erdrückt ihn, sondern die Arbeit auf dem Hof, die er alleine kaum schaffen kann. Er muss dringend eine neue Frau finden, aber in seinem Dorf ist die Auswahl sehr begrenzt. Also wendet er sich an ein Ehevermittlungsinstitut. Die Chefin des Institutes merkt sehr schnell, dass ihn nicht die romantische Sehnsucht treibt, sondern sein zweckorientiertes Denken. Sie schickt ihn nach Rumänien, wo es genügend Frauen geben soll, die zu allem bereit sind, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. In Rumänien trifft Aymé seine Elena, und er ahnt nicht, wie sehr sich sein Leben verändern wird…
Der Film berührt und bringt uns zum Lachen. Er führt jung und alt zusammen, Ost und West, schwermütig und lebensfroh. Ein Feel-Good-Movie in bester französischer Tradition.
Weitere Termine im Anschluss an den 14.6. in Planung
Donnerstag, 12. Juli 2007
JE VAIS BIEN, NE T'EN FAIS PAS – KEINE SORGE, MIR GEHT'S GUT
Frankreich 2006, 96 Minuten, Regie: Philippe Lioret, mit: Mélanie Laurent, Kad Merad, Julien Boisselier u.a.
Nach ihrer Rückkehr aus den Sommerferien erfährt Lili, dass ihr Zwillingsbruder nach einem heftigen Streit mit dem Vater das Elternhaus verlassen hat. Wochen vergehen ohne ein Lebenszeichen von Loïc. Lili befürchtet das Schlimmste. Nach Monaten erhält sie überraschend eine Ansichtskarte von ihrem Bruder, bald darauf eine weitere, dann noch eine. Lili begibt sich auf die Suche nach dem Verschwundenen und kommt dabei einem Familiengeheimnis auf die Spur...
Im Zentrum des Films steht ein rätselhaftes Familiengeheimnis, das auf den ersten Blick recht harmlos erscheint, aber im Laufe des Films erschreckende Dimensionen annimmt. Treffend im Ton und voller Emotion erzählt der Film von Zusammenhalt, Vertrauen, Schutz und Intimität innerhalb der Familie. Ein weiterer hervorragender Film des Regisseurs von DIE FRAU DES LEUCHTTURMWÄRTERS.
Weitere Termine im Anschluss an den 12.7. in Planung
Donnerstag, 09. August 2007, 19.00 Uhr
LA BELLE NOISEUSE – DIE SCHÖNE QUERULANTIN
Frankreich 1991, 240 Minuten, Regie: Jacques Rivette, mit: Emmanuelle Béart, Michel Piccoli, Gilles Arbona u.a.
DIE SCHÖNE QUERULANTIN spielt, frei nach einer Erzählung Balzacs, in unserer Zeit auf dem Landsitz des Malers Frenhofer (Michel Piccoli) im sonnendurchfluteten Süden Frankreichs. Mit seinem alten Freund Porbus (Gilles Arbona) hat Frenhofer den jungen Maler Nicolas (David Bursztein) und dessen schöne Freundin Marianne (Emmanuelle Béart) eingeladen. Schon lange malt Frenhofer nicht mehr, ein Geheimnis quält ihn, das sich bald enthüllt: vor zehn Jahren hat er ein großes Bild unvollendet gelassen, das sein Meisterwerk werden sollte, für das seine Frau Liz (Jane Birkin) Modell stand: Die schöne Querulantin. Ein Meisterwerk und Monolith der Filmkunst: die Geschichte eines Malers und seines Modells, dargestellt von Michel Piccoli und der jungen Emmanuelle Béart, frei nach Balzac. Auf einem südfranzösischen Landsitz inszenierte der große Regisseur Jacques Rivette sein Meisterwerk!
Weitere Termine im Anschluss an den 9.8. in Planung
Donnerstag, 27. September 2007
COEURS – HERZEN
Frankreich / Italien 2006, 120 Minuten, Regie: Alain Resnais, mit Sabine Azéma, Isabelle Carré, Laura Morante
Wenn Thierry nicht gerade dabei ist, für seine schwierigen Kunden Nicole und Dan ein Apartment zu finden, versucht er mit seiner reizenden, aber unschuldigen Mitarbeiterin Charlotte zu flirten. Sie leiht ihm eine VHS-Kassette mit ihrer Lieblingssendung, einem religiösen Musikprogramm, das zu Thierrys Überraschung nach dem Abspann sehr interessant wird. Zwischenzeitlich ist Thierrys Schwester Gaëlle allabendlich auf der Suche nach ihrem Glück bzw. der Liebe ihres Lebens. Mit der Hilfe Lionels, eines freundlichen Barkeepers, lernt sie Dan kennen, mit dem sie sich so lange gut versteht, bis sie ihn mit Nicole sieht. Dan vertraut sich Lionel an, der wiederum Charlotte gebeten hat, abends seinen sterbenskranken und unausstehlichen Vater Arthur zu pflegen ...
Im besten Sinne altmodisches, zutiefst romantisches Kino von einem der Großen des französischen Kinos: Alain Resnais. Nach dem Bühnenstück „Private Fears in Public Places“ (Heimliche Ängste) von Alan Ayckbourn – bei den Filmfestspielen in Venedig 2006 ausgezeichnet mit dem Silbernen Löwe für die „Beste Regie“ / Auszeichnung für Laura Morante als „Beste Darstellerin“. Die perfekte Einstimmung auf den nahenden Herbst und bald kommenden Winter!