PROGRAMM
Oktober - Dezember 2007
Dienstag, 23. Oktober, 17.00 Uhr
Café littéraire: Guy de Maupassant, Six Contes
Relire les classiques : Text vorgestellt von Barbara von Machui in französischer Sprache – vorherige Lektüre empfohlen
Café Knösel, Untere Strasse 37 / Haspelgasse 20, Eintritt frei, Diskussion auf französisch und deutsch Text bei Reclam 1997
Malgré le grand succès dès son vivant, Maupassant a été longtemps considéré comme auteur mineur – comparé à son quasi-père Flaubert qui a toujours été son modèle à suivre. Pendant les dix années de sa carrière littéraire, il a écrit six romans et plus de 300 contes et nouvelles dont nous avons choisi six qui nous paraissent exemplaires – tous parus chez Reclam. Nous allons mettre l’accent surtout sur la nouvelle La Parure puisque ce texte nous semble particulièrement favorable à l’analyse stylistique de Maupassant : dire le plus avec le minimum de mots. En plus elle donne accès au pessimisme profond à travers la description minutieuse de la société de son temps.
Klassiker neu entdecken: Obwohl schon zu Lebzeiten und bis heute ein Bestsellerautor, galt Maupassant lange Zeit als zweitrangiger Schriftsteller, weit hinter seinem großen Vorbild und Ziehvater Flaubert. In nur zehn Jahren hat er sechs Romane und über 300 Novellen und Erzählungen geschrieben, von denen wir sechs, die uns exemplarisch scheinen und die leicht zugänglich sind, wiederlesen und/oder neu entdecken wollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf La Parure, da sich hier besonders deutlich Maupassants Kunst der stilistischen Reduktion, seine intime Kenntnis kleinbürgerlicher Aufstiegsträume, sein pessimistisches Welt- und sein interessantes Frauenbild zeigen lässt.
Eine Veranstaltung des DFK mit Unterstützung des Café Knösel
Donnerstag, 25.Oktober, 19.30 Uhr
Littérature francophone en Afrique Noire
Vortrag von OstR. Dr. Almut Seiler in französischer Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
« Et le français ? – Un accident historique. » C’est ainsi que le romancier et cinéaste Ousmane Sembene – décédé en juin dernier – expliquait le rôle de la langue française dans son pays, le Sénégal. Un accident pourtant avec des conséquences bien durables, car le français continue à servir de langue d’enseignement, d’administration et de communication dans les anciennes colonies françaises et belges. Une importante oeuvre littéraire créée par les auteurs qui n’écrivent pas dans leur langue maternelle mais dans celle de l’ancien colonisateur témoigne d’une influence continue. En France, la littérature francophone produite en dehors de l’Hexagone est considérée comme enrichissement culturel et comme preuve de la réussite de la mission civilisatrice. Les écrivains francophones réagissent en présentant leurs regards sur la tradition, l’histoire et la vie actuelle. La conférence retracera le développement de la littérature francophone d’Afrique Noire et insistera sur les grands noms qui font partie du coeur de la littérature mondiale.
Oberstudienrätin Dr. Almut Seiler-Dietrich besuchte Anfang der sechziger Jahre die Schule in Léopoldville, dem heutigen Kinshasa, reiste und lehrte später in Westafrika. Neben ihrer Unterrichtstätigkeit an einem südhessischen Gymnasium befasst sie sich wissenschaftlich und publizistisch mit den Literaturen Schwarzafrikas.
Eine Veranstaltung des DFK
Samstag, 10. bis Sonntag, 18. November
Französische Woche
Zum zweiten Mal organisiert der Deutsch-Französische Kulturkreis in Heidelberg eine Französische Woche in Zusammenarbeit mit dem Bureau de la Coopération Universitaire, dem Montpellierhaus und dem Kulturamt der Stadt Heidelberg sowie einer Vielzahl von Veranstaltern mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. Wir sind sicher, dass auch in diesem Jahr das breite Angebot an Veranstaltungen, das in einem gesonderten Programmheft zusammen mit den Ankündigungen der AFD erscheint, unsere Mitglieder und allgemein die Bürger unserer Stadt zu einer Begegnung mit unserem Nachbarn Frankreich anregt.
Gesamtes Programm der Französischen Woche
Im folgenden finden Sie die vom DFK direkt durchgeführten Veranstaltungen:
Samstag, 10. November, 20.00 Uhr
Où sont les hommes ? – Wo sind die Männer
Literarisch-musikalisches Kabarett zwischen Paris und Berlin
Liselotte Hamm (Gesang), Jean-Marie Hummel (Klavier/Gesang), Gilles Vandepuits (Tanz)
Auftaktveranstaltung der französischen Woche in Heidelberg – französisch, deutsch und elsässisch
Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, Heidelberg, Eintritt 10,-€, ermäßigt und für Mitglieder 6,-€
In ihrem Programm beleuchten Jean-Marie Hummel und Liselotte Hamm einige noch unentdeckte Nischen eines schelmisch behandelten Geschlechterkrieges. Dieser Krieg wird hier zur Freude am ironischen und spöttischen Theater ausgetragen von einem Pianisten und einer Sängerin des Berliner Kabaretts der 20er Jahre. Bisweilen unverblümt, aber immer lustig, oft auch sehr politisch erzählen ihre Texte von den großen Manövern im Krieg sowie den kleinen zum Krieg führenden politischen Manövern in der machistischen oder feministischen Auseinandersetzung.
Eine Veranstaltung des DFK mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung
Montag, 12. November, 18.00 Uhr
Die Weine Burgunds
Weinseminar, Referent: Hans-Günter Birke, Dozent an der Hotelfachschule Heidelberg, in deutscher Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Unkostenbeitrag 25,- €
Anzahl der Teilnehmer begrenzt – Anmeldung bei Gerhard Heidelberg Tel. 06221-652552
Burgund zählt zu den weltweit attraktivsten und vielseitigsten Weinbauregionen. Im Jahr 2006 umfasste das Gebiet rund 40.000 ha AOC Rebfläche. Davon entfielen 27.500 ha auf die in seinem historischen Kerngebiet liegenden Bereiche, 12.500 ha auf das südlich von Mâcon liegende Beaujolais, das 1930 durch Gerichtsbeschluss hinzu kam.
Angelegt wurden seine Weinberge, auf denen heute neben dem Pinot Noir und dem Chardonnay auch Gamay und Aligoté gedeihen, von den mittelalterlichen Klöstern und dem ortsansässigen Adel. Besonders die Mönche von Cîteaux haben mit großem weinbaulichem Können schon im 12. und 13. Jahrhundert die wesentlichen Voraussetzungen für die Herstellung von Terroirweinen geschaffen.
So ist es kein Zufall, dass der Clos de Vougeot, der Richebourg, die Echézeaux und viele andere im Mittelalter erschlossene Lagen noch heute Crus hervorbringen, die auch in unserer übertechnisierten und globalisierten Weinwelt ihren Platz haben.
Das Seminar versteht sich als eine historisch-geographische und weinrechtliche Einführung zum genannten Thema zugleich mit der Verkostung von vier Weinen unterschiedlicher Gütestufen.
Eine Veranstaltung des DFK
Mittwoch, 14. November, 19.00 Uhr
Die französische Menükarte des 19. und 20. Jahrhunderts
Seminar, Referent: Hans-Günter Birke, Dozent an der Hotelfachschule Heidelberg, in deutscher Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
Anzahl der Teilnehmer begrenzt – Anmeldung bei Gerhard Heidelberg Tel. 06221-652552
Gute Französischkenntnisse erforderlich
Neben den Speise- und Getränkekarten zählen die Menüs zu den wichtigsten historischen Quellen der Gastronomie. Als exakt datierte Dokumente informieren sie „par le menu détail“ darüber, was man in einer bestimmten Epoche auf kulinarischem Gebiet als verbindlich, vorbildlich und wünschenswert ansah.
Art, Anzahl und Abfolge der aufgeführten Gerichte lassen Rückschlüsse über die Professionalität des Küchenpersonals, die technische Küchenausstattung und die Güte der verwendeten Rohstoffe zu. Wie die später aufgekommenen Speise- und Getränkekarten sind die Menüs immer auch Spiegel sprachlicher, ästhetischer und ökonomischer Präferenzen. Die enge Verwandtschaft, die diese Texte mit der Dichtkunst verbindet, kann man schon am Druckbild erkennen. Auch zum Drama bestehen deutliche Analogien: Speisesaal = Bühne, Servierpersonal = Schauspieler, Gäste = Zuschauer, gedeckter Tisch = Requisiten, Speisen und Getränke = Inhalt, Abfolge der Gänge = Akteineilung, Autor = Küchenchef...
Das Seminar befasst sich mit den Grundlagen der französischen Menüsprache im Rahmen der Haute Cuisine des 19. und 20. Jahrhunderts.
Eine Veranstaltung des DFK
Donnerstag, 15. November, 20.00 Uhr
La critique littéraire à l’âge du blog : Qui crée quoi, qui critique quoi ?
Vortrag von Pierre Assouline, Paris, in französischer Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
Pierre Assouline, écrivain renommé (Lutétia est traduit en allemand), est aussi critique littéraire. Il écrit pour les grands magazines littéraires français mais ne se conçoit pas pour autant comme critique inattaquable. A l’heure des forums et de la création littéraire en ligne, il commente au quotidien l’actualité (pas uniquement) littéraire sur son blog et reçoit les critiques que d’autres peuvent porter sur ses écrits.
La conférence traitera des changements que la révolution digitale apporte à la création et la critique littéraire.
Eine Veranstaltung des DFK in Zusammenarbeit mit dem BCU
Donnerstag, 22. November, 19.30 Uhr
La géographie du danger – Geographie der Angst
Lesung von Hamid Skif in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
Un sans-papier vit depuis des mois terré dans une chambre de bonne. Observant par la lucarne les habitants de l’immeuble d’en face, le jeune homme se remémore son passé, fait défiler les figures pittoresques ou sinistres de l’exil et attend jour après jour la visite de Michel, l’étudiant qui l’héberge et le ravitaille en secret. Plus qu’une méditation sur le partage du monde, ce roman incandescent permet au lecteur de ressentir, au plus intime de lui même, la peur et la misère des clandestins, la douleur du malentendu.
Hamid Skif wurde 1951 in Oran, Algerien, geboren. Nach verschärften Zensurmaßnahmen durch die Regierung und einem Mordanschlag erhielt er 1997 von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und 1999 vom PEN Club im Rahmen des Programms >Schriftsteller im Exil< ein Aufenthaltsstipendium in Hamburg, wo er seitdem lebt. 2006 erhielt er in Heidelberg den Literatur im Exil-Preis.
Eine Veranstaltung des DFK
Donnerstag, 29. November, 19.30 Uhr
Frankreich – Nationbildung im mittelalterlichen Europa
Vortrag von Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Universität Heidelberg, in deutscher Sprache
Bibliothek Victor Hugo im Romanischen Seminar, Heidelberg, Seminarstr. 3, II. OG, Eintritt frei
Aus deutscher Sicht präsentiert sich Frankreich seit Menschengedenken als zentralistischer Einheitsstaat auf kompaktem Territorium. Das war aber nicht immer so: Die mittelalterliche Landkarte bietet einen Flickenteppich, zerklüfteter noch als das Deutsche Reich. Das Krongut war verschwindend klein und der König seinen Vasallen meist unterlegen, etwa den Grafen von Toulouse im Süden, den Königen von England im Südwesten, den Herzögen von Burgund im Osten. Ihren Höhepunkt erreichte die Krise im Hundertjährigen Krieg (1339 – 1435). Das Königtum ist aber gestärkt aus ihr hervorgegangen, nicht nur durch territoriale Konsolidierung, sondern auch durch Umwandlung der Vasallendienste in Steuern, Aufbau einer Verwaltung und Einbindung der nunmehr „gallikanischen“ Kirche. Ein Musterbeispiel für die Entstehung eines Nationalstaates, lange vor Louis XIV.
Eine Veranstaltung des DFK
Dienstag, 04. Dezember, 17.00 Uhr
Café littéraire: Yasmina Khadra, L’attentat
Buch vorgestellt von Sylvia Jung in französischer Sprache – vorherige Lektüre empfohlen
Café Knösel, Untere Strasse 37 / Haspelgasse 20, Eintritt frei, Diskussion auf französisch und deutsch
Text bei Éditions Juillard, Paris 2005 – Prix des libraires 2006
L’attentat raconte l’histoire du docteur Amine Jaafari, chirurgien israélien d’origine bédouine qui apprend le décès de sa femme lors d’un attentat suicide effroyable : la kamikaze n’est autre que son épouse Sihem. Ce voyage initiatique au coeur du terrorisme nous narre l’histoire bouleversante d’un homme qui cherche à comprendre le geste horrible de son épouse. Le sujet de ce roman est pleinement d’actualité et nous confronte à ces personnes qui s’engagent jusqu’à la mort pour la cause palestinienne.
Der israelische Chirurg Dr. Amine Jaafari entstammt einer Beduinenfamilie und arbeitet in Tel Aviv. Als eines Tages die Opfer eines Selbstmordanschlages ins Krankenhaus eingeliefert werden, stellt sich heraus, dass unter ihnen seine Frau Sihem ist. Alle Anzeichen deuten auf sie als Urheberin des Anschlags. Völlig konsterniert begibt er sich auf die Suche nach Gründen, die seine Frau zu einer solchen Tat bewogen haben könnten.
Yasmina Khadra, 1955 in der algerischen Sahara geboren, ist durch seine Romane in der ganzen Welt bekannt geworden. Les hirondelles de Kaboul und L’attentat sind die beiden ersten Bände einer Trilogie, die sich des Dialogs zwischen Orient und Okzident annimmt und die mit Erscheinen von Les sirènes de Bagdad (Juillard 2006) vollständig vorliegt.
Eine Veranstaltung des DFK mit Unterstützung des Café Knösel
Dienstag, 11. Dezember, 20.00 Uhr
Ein Abend über die Liebe - Französische Chansons gesungen und rezitiert von Barbara Zechel
Barbara Zechel wird begleitet von Christian Maurer
Spiegelsaal im Palais Prinz Carl, Kormarkt 1, Heidelberg, Eintritt: 10,- €, Erm., Mitglieder DFK 6,- €
Barbara Zechel, Schauspielerin und Sängerin und ihr Begleiter und Arrangeur Christian Maurer hatten im Juni 2007 großen Erfolg im Nationaltheater Mannheim mit ihrem Liederabend „Wenn ich mir was wünschen dürfte“- Schlager zwischen den Weltkriegen.
Eine Veranstaltung des DFK
Im Anschluß an die Veranstaltung treffen wir uns zu einem Glas Wein im Montpellierhaus, Kettengasse 19
Vorschau
Samstag, 26. Januar 2008, 20.00 Uhr
Fahrt zum Theater INSEL, Badisches Staatstheater Karlsruhe
Komödie von Eugène Labiche: Die Affäre rue de Lourcine, deutsch von Elfriede Jelinek
Gemeinsame Fahrt mit der S-Bahn ab HD-Hauptbahnhof 17.48 nach Karlsruhe – Treffpunkt Servicepoint Eingangshalle Hbf 17.30 Uhr. Preis für Fahrt mit Gruppenkarte und Eintritt ca. 17,- €. Interessenten melden sich bis 15. 11. bei Catharina Leist, Tel./Fax: 06221/473485
Bürger Justin Lenglumé erwacht mit einem fürchterlichen Kater, neben ihm liegt ein fremder Mann, seine Erinnerung an den vergangenen Abend ist nur bruchstückhaft vorhanden. Er hatte heimlich am alljährlichen Bankett der Ehemaligen des Labaden-Internats teilgenommen. Beim Frühstück berichtet seine Frau vom grauenhaft verstümmelten Leichnam einer jungen Kohlenhändlerin in der Rue de Lourcine. Für Lenglumé und Mistingué beginnt ein Albtraum, und sie setzen alles daran, die Spuren ihrer nächtlichen Ausschweifungen zu vertuschen. Doch das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Labiche wirft einen Blick hinter die Kulissen des scheinbar ehrenwerten Bürgertums. In seiner Komödie entlarvt er die Doppelmoral dieses ehrenwerten Bürgertums: Willst ein Ehrenmann Du sein, wasch Dir nur die Hände rein!
Eine Veranstaltung des DFK